Leserinnenbrief zum Orisbach-Artikel BZ 26. Oktober Seite 18

Neben der Klimakrise haben wir genauso eine Biodiversitätskrise. Laut Bund ist die Hälfte der Lebensräume und ein Drittel der Arten bedroht. Auch in der Liestaler Allee steht es um die Artenvielfalt schlecht. Ausser Buchs, Mahonie, ein paar Grasbüschel und den Bäumen wächst dort wenig und der einbetonierte Orisbach bietet keinerlei Unterschlupf für Fische und Wasserkleinlebewesen.

Daher soll der Bach aus seinem Korsett befreit werden. Wir haben die Wiederbelebung des Orisbachs dem Schutz der Allee-Bäume gegenübergestellt und genau überprüft. Und wir kamen zum Schluss, dass der ökologische Wert eines renaturierten Orisbachs höher liegt als jener der jetzigen Bäume. Auch Pro Natura Baselland und andere Umweltorganisationen sehen die Gewässer im Siedlungsraum unter Druck und gewichten Bachausdolungen stark. Denn dies ist kein Luxus, sondern notwendig, um Vernetzungskorridore zur Arterhaltung wieder herzustellen. Mit zweimal JA, zum Baukredit für den Stadtpark und zum QP «Am Orisbach», tragen wir zu mehr Biodiversität bei und gewinnen mit dem Rückbau des alten Postgebäudes sogar zusätzliche Fläche für die Natur wie für uns Menschen.

Ich freue mich auf diese neue grüne Oase und attraktiven Erholungsraum, wo Kinder spielen, Jugendliche am Wasser chillen, Pensionierte ihre Boulepartien austragen und sich Liestalerinnen und Liestaler in naturnaher, kühlender Umgebung friedlich begegnen.

Natalie Oberholzer, Biologin und Mitglied der Bau- und Planungskommission der Grünen