Kurzfilm von Meret und Eva Franke

Viele Insekten sind vom Aussterben bedroht, weil ihre Lebensräume zunehmend verschwinden. Vor der Haustüre können wir aber Lebensräume schaffen für Bienen, Hummeln, Schmetterlinge, Käfer und Co., denn Insekten fühlen sich in unseren Dörfern und Städten ausgesprochen wohl. Mit einfachen Massnahmen können wir ihnen das Leben leichter machen.

Worauf warten wir also?

Schaffen wir Lebensraum, Nahrung, Nistmöglichkeiten und Überwinterungsplätze für Insekten. Mit ausgewählten Samen für einheimische Blumen lassen wir im Beet, im Balkonkistli oder auf der Verkehrsinsel die Region aufblühen – für uns und unsere Insekten.

Zämme blüehje mir uf! Machsch mit? 

Zur Förderung der Biodiversität gibt es schon sehr viele Tipps. Hier unterstützen wir dich mit einfachen Tricks und wertvollen Links.

Diese 5 einfachen Massnahmen kannst du vor deiner Haustüre umsetzen:

1. Insektenfreundliche Pflanzen

Wild- und Honigbienen leben von Nektar und Pollen. Honigbienen sind nicht wählerisch und fliegen ganz verschiedene Pflanzen an. Wildbienen hingegen sind stärker spezialisiert und benötigen bestimmte Pflanzen. Auch Schmetterlinge, bestäubende Käfer und andere Insekten haben ihre Vorlieben. Darum gilt: je mehr einheimische Pflanzenarten, desto mehr profitieren die unterschiedlichen Insekten davon. Vielfalt führt zu Vielfalt.

Hilfe bei der Pflanzenwahl bietet die automatische Ökologin auf www.floretia.ch oder www.futureplanter.ch

Übrigens: Auch Insekten haben Durst. Eine Schale mit Wasser lässt sich einfach aufstellen. Steine helfen, dass die Krabbeltiere wieder herauskommen, wenn sie ins Wasser gefallen sind.

2. Wiesen statt Rasen

Rasen sind sauber und praktisch. Oft gemähte Rasen beherbergen aber sehr wenig verschiedene Pflanzenarten und bieten fast keinen Lebensraum für Insekten. An weniger stark genutzten Stellen im Garten legst du deshalb besser eine Blumenwiese an. Diese wird erst gemäht, wenn die Pflanzen verblüht sind. Bei nicht gedüngten, kräuterreichen Rasen klappt eine Umnutzung sogar ohne Ansaat. Lass es einfach wachsen und beobachte, wie sich die Wiese entwickelt. Mit einer Ansaat hilfst du der Vielfalt auf die Sprünge. Hier findest du Tipps für die Ansaat vom Samenburri. Verwende das Samentütchen der Grünen oder eine angepasste Samenmischung.

So mähst du eine Blumenwiese richtig: https://www.srf.ch/sendungen/me-biodiversitaet/blumenwiese-richtig-maehen-fuer-mehr-artenvielfalt
Eine «wilde Ecke» im Garten ist keine Unordnung, sondern ein wichtiger Beitrag für mehr Biodiversität! https://naturschutz.ch/tipps/nachhaltig-leben/gartenabfaelle-bieten-zahlreichen-tieren-nahrung-und-winterquartiere/127472

3. Nisthilfen

Nebst einem guten Angebot an Blütenpflanzen, kannst du Wildbienen auch mit Nisthilfen unterstützen, denn einige Arten nisten gerne in Holz und hohlen Pflanzenstängeln. Nisthilfen für Wildbienen sind einfach zu bauen und machen Freude. Wichtig ist, dass sie sonnig sowie regen- und windgeschützt aufgehängt werden. Gebohrte Löcher und hohle Pflanzenstängel müssen so glatt wie möglich sein, damit sich die Wildbienen nicht die Flügel verletzen. Für natürliche Nisthilfen kannst du sorgen, indem du in deinem Garten auch Unordnung zulässt. Verblühte Pflanzen kannst du im Winter stehen lassen und aus dem Schnittgut kannst du auch einen Haufen anlegen, der als Versteck für allerlei Kleintiere und Insekten geeignet ist.

Ausführliche Informationen und Tipps findest du bei Birdlife https://birdlife.ch/de/content/wildbienen und Nabu.

4. Offener Boden

Über 500 Arten Wildbienen leben bei uns, davon ist jede dritte Art bedroht. Die meisten Wildbienen graben ihre Brutröhren in den Boden oder in senkrechte Lehmhänge. Am liebsten mögen sie magere Wiesen, Sand- und Kiesflächen. Im Garten kannst du dafür eine Gartenplatte entfernen oder auf dem Balkon einen Topf mit sandiger Erde aufstellen. Bestehende Hohlräume wie in Trockenmauern, Mauslöchern und sogar Vogelnistkästen werden gerne von Hummeln besiedelt. Du kannst nachhelfen, indem du einen Blumentopf mit etwas Heu füllst und kopfüber in der Erde eingräbst. Tipps zu Bodennistern findest du hier.

5. Kein Gift

Pestizide schaden den Insekten. Was die Blattlaus tötet, wird auch für ihre Fressfeinde in der Nahrungskette zur Gefahr, zum Beispiel für den Marienkäfer. Darum: Hände vom Gift im eigenen Garten. Ein vielfältig gestalteter Garten zieht auch Nützlinge an, die bei der Schädlingsbekämpfung helfen.
Ansonsten raten wir im Umgang mit Schnecken und Läusen zu einer gesunden Portion Gelassenheit?.

https://www.pronatura.ch/de/insektensterben

https://www.srf.ch/play/tv/einstein/video/sind-unsere-insekten-noch-zu-retten?urn=urn:srf:video:4bdcb1d0-54af-4f65-a517-04de2556a1d2&startTime=2

Allen Mitgliedern stellen wir ein Samentütchen zu. Am Samstag, dem 3. April, verteilen wir zudem in der Rathausstrasse von 10.00-12.00 unseren Samentüten an Passanten – es het solang s het.

Gleichzeitig startet auch unser Wettbewerb:

Wenn du in deinem Garten oder auf deinem Balkon etwas zum Aufblühen bringst und mit unseren Tipps einen Beitrag zu mehr Biodiversität in der Region Liestal leistest, kannst du uns ein Foto davon schicken. Wir sammeln bis Ende September eure Fotos und veröffentlichen sie hier in einer bunten Bildergalerie.
Fotos schicken an aufbluehen@grueneliestal.ch
Mir blüehje uf!
Mit deiner Spende kannst du das Projekt finanziell unterstützen:

IBAN CH68 0076 9035 6093 5200 2

Betreff: „Aufbluehen“

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