Das Klima bewegt die Welt. Die Gesellschaft muss sich nun ebenfalls bewegen, um die Auswirkungen zu begrenzen oder mit ihnen leben zu können. Die Stadt Liestal tut sich bisher schwer damit, Massnahmen gegen den Klimawandel oder zur Klimaan- passung zu ergreifen. Der Einwohnerrat behandelte bereits Vorstösse aus mehreren Fraktionen und hat auch mehrere davon gutgeheissen. Aufgrund von knappen Personalressourcen und Wechsel an Schlüsselpositionen in der Stadtverwaltung wurde die Bearbeitung der Vorstösse aber immer wieder verzögert. Zudem folgen die einwohnerrätlichen Vorstösse keinem Plan, son- dern erinnern eher an ein Stochern im Nebel.

Es liegt jedoch auf der Hand, dass ein geordnetes und koordiniertes Vorgehen viel mehr Erfolg verspricht und effektiver wäre. Es gibt bereits mehrere Städte, welche in einem Klimaplan aufzeigen, wo die relevanten Handlungsräume liegen und konkrete Massnahmen definieren. Die Grüne Fraktion im Einwohnerrat wünscht sich ein solches Dokument für die Stadt Liestal. Von der Stadt Liestal sind wegen bereits genannter Gründe vorerst keine Grundlagenpapiere zum Klima zu erwarten. Die sehn- lichst erwartete Nachhaltigkeitsstrategie verzögert sich weiter und dessen Inhalte sind noch komplett unbekannt. Deshalb haben wir beschlossen, kurzerhand einen eigenen Klimaplan anzufertigen.

Mit diesem Dokument können wir, unter Einbezug der anderen Fraktionen, breit abgestützte und griffige Vorstösse erarbei- ten. Dieses Vorgehen, so die Hoffnung, ermöglicht relativ grosse Fortschritte in den nächsten Jahren. Mit freundlicher Geneh- migung der Stadt Bern haben wir die Energie- und Klimastrategie der Stadt Bern verwendet und auf die Situation in Liestal angepasst. Dieses Dokument kann helfen die Lethargie zu überwinden. Auf der Weltkarte ist Liestal nicht zu sehen, unser Einfluss auf das globale Klima ist entsprechend verschwindend gering. Mit diesen Zusammenhängen im Hinterkopf ist es fast nicht möglich einschneidende Massnahmen zu beschliessen.

Der Klimaplan zeigt nun auf, dass wir mit raumplanerischen Mitteln, Anpassungen von Reglementen und durch Information und Weiterbildung der Bevölkerung sehr viel erreichen können, ohne die finanzielle Situation in Liestal weiter zu belasten. Auch wird sichtbar, dass bereits einige Massnahmen ergriffen werden: Die Quartierpläne verlangen bereits heute hohe Ener- giestandards und bestehende Beratungsangebote für die Energiesanierung bestehender Gebäude werden beworben. Beides sind Massnahmen, welche im Klimaplan genannt werden. Wir freuen uns auf spannende Debatten im Einwohnerrat und hof- fen die Zukunft der Stadt Liestal nachhaltig mitgestalten zu können. Mit dem Klimaplan haben wir dafür eine gute Richt- schnur zur Hand.

Für die Grüne Fraktion im Einwohnerrat, Philipp Franke